Der Fischmarkt

Als vor vielen Jahren noch Fischkutter die Elbe herauf fuhren um ihren Fang direkt von Bord aus zu verkaufen, war der einzige Grund, den Fischmarkt zu besuchen, eben dieser frische Fisch. Seit einigen Jahren hat sich das Bild gewandelt. Zu kaufen gibt es inzwischen neben frischen Lebensmitteln allerlei Textilien sowie exotische Wahren und sogar lebendiges Getier.

Die bereits seit dem Jahr 1703 bestehende Institution ist für viele Besucher ein fester Bestandteil ihres Sonntags. Es kann allerdings nicht schaden, sich vorher zu überlegen, zu welcher Art von Besuchern man zählt:

Wer sich früh um 5 Uhr auf dem Fischmarkt wieder findet, hat im Idealfall die Nach auf der Reeperbahn verbracht und einen gewissen Grundalkoholpegel im Blut. Nur dann versteht man nämlich, warum alle anderen so unglaublich gut gelaunt sind. Dann heißt es, sich noch ein letztes Glas mit Live-Musik (Jazz, Blues und Country) in der Fischauktionshalle zu genehmigen, ein Fischbrötchen zum Abschied und danach ab ins Hotel.

Wem das zu anstrengend ist, der genießt nach dem Aufstehen unser Frühstücksangebot, um danach zu 8:00 Uhr mit dem Bus zum Fischmarkt zu fahren. Zu dieser Zeit werden „Aal-Dieter“ und seine Marktschreierkollegen erst richtig aktiv. Es fliegen Blumen, Mettwürste und Bananen durch die Luft, denn kein Händler möchte seine Wahren wieder mit nach Hause nehmen.
Wenn dann am späten Vormittag die Glocke den Handel beendet, geht man zum Brunch in die Markthalle, die oft noch bis in den Nachmittag hinein gut gefüllt ist.

Thorsten Sobiech

Chef-Concierge