Über 100 Jahre unter dem Fluss

Ich kenne nicht wenige Menschen, die sich im alten Elbtunnel die kostbaren Alu-Felgen ihrer Autos zerschrammt haben. Warum das so ist? Ganz einfach: Vor mehr als 100 Jahren wurde der Elbtunnel für Fußgänger, Radfahrer und Pferdegespanne gebaut. Man brauchte also keine breiten, sondern eher hohe Tunnelröhren. Aus diesem Grund sind die zwei Fahrbahnen, welche die Landungsbrücken mit Steinwerder verbinden, relativ eng und von hohen Bordsteinen eingegrenzt.

Grundsätzlich sollte man den Tunnel ohnehin zu Fuß durchqueren. Die 426,50 Meter sind recht kurzweilig, denn an vielen Stellen werden auf Majolika-Reliefs Darstellungen von Fischen, Krebsen, Muscheln und Seesternen gezeigt. Dazu kommen unzählige Plaketten mit wissenswerten Fakten über den Tunnel.

Einige davon sind lediglich interessant, wie zum Beispiel die Tatsache, dass der Bau des Tunnels seinerzeit stattliche 10 Millionen Goldmark gekostet hat. Andere Informationen können schon mal einschüchternd wirken, denn nicht jeder findet es beruhigend, 12 Meter Wasser über seinem Kopf zu wissen.

Ein Spaziergang durch den alten Elbtunnel lohnt auf jeden Fall.

Thorsten Sobiech

Chef-Concierge