Ein abgedrehtes Mu(h)sical

Vorab, liebe Leser, sollten Sie wissen, dass unser toller Beruf im Hotel uns oftmals wahnsinnige Möglichkeiten eröffnet, Theaterstücke, Musicals, Konzerte oder Varieté-Veranstaltungen zu besuchen.

Gerade erst vor ein paar Tagen durften einige wenige von uns dem traditionellen Schmidt Theater auf der Reeperbahn einen Besuch abstatten. Und wer dort schon einmal einen Abend verbringen durfte, der weiß, die Lachmuskeln sollten strapaziert werden. Und genau so war es auch.

William Danne, ein Original Sauerländer wie er im Buche steht, hat ein Feuerwerk an Witzen, Komik, perfekt gezeichneten Figuren und einfach wunderbarem Humor auf die Bühne an der Elbe gebracht.

Käthe holt die Kuh vom Eis. Und wie.

Der Autor selbst verkörpert die Rolle der Käthe, vom Scheitel bis zur Gummistiefelsohle, die als gescheiterte Existenz mit 500.000€ Schulden auf einem idyllischen (für andere vielleicht leicht verkommenen) „Hoff“ (so sagt man im Sauerland) vor sich hin hütet, mästet und klamaukt was das Zeug hält.

Ihr zur Seite stehen die aufgekratzte, dem veganen Kindergarten den Rücken kehrende Heidi, wild und unkonventionell. Außerdem der vom Vater verstoßene, nichts-nutzende Sohn, von Käthe liebevoll „Bürschken“ genannt, dessen Lebensaufgabe darin besteht, kreatives Denken zu betreiben. Und als wäre das noch nicht genug des Culture-Clash, tritt „Wiener-Schmäh-Jürgen“ in roten Lackschuhen ins Geschehen ein, der sein tiefergelegtes Fahrgestell über Käthes Rasen rollen lässt.

Alle machen es sich völlig uneigennützig zur Aufgabe, den „Hoff“ in allerletzter Minute vor dem „Kuckuck“ zu retten, denn die Pfändung droht. Doch alle noch so unterschiedlichen Charaktere raufen sich zusammen und versuchen durch Ihre wunderbar unkonventionelle Idee, eine doch ziemlich spezielle Marktlücke der Generation-Vegan zu füllen, Geld in die leere „Hoff“-Kasse zu spülen.

Wir wollen hier an dieser Stelle natürlich nicht gleich alles verraten, nur so viel, die Darsteller kramen Tief in der Kiste der flachen und flachsten Witze, wildern fleißig unter der Gürtellinie, animieren Ihre „Schäfchen“ zum Mitmachen und kriegen dann doch noch irgendwie die Kurve – denn Gemeinschaft ist eben immer noch das, was zählt.

Wenn Sie jetzt also Lust bekommen haben, mal wieder einen rundum gelungenen Abend in Hamburg zu verbringen, mit Lachtränen, Ohrwürmern und allem was dazu gehört, dann sind Sie auf Käthe’s „Hoff“ genau richtig.

Katrin Glander

Front-Office-Supervisor

P.S.: Das Bild wurde uns übrigens von Ingo Boelter zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!